Evangelische Erwachsenenbildung Thüringen

"Bilde dich selbst, und dann wirke auf andere durch das, was du bist." WILHELM VON HUMBOLDT

Michael Wüstefelds ausgewählte Rezensionen und ihre Bücher


25. Januar 2023  |  19.00 Uhr

In der Literaturreihe AUSLESE

144. Auslese

Rezensent
Da hatt’ ich einen Kerl zu Gast,
Er war mir eben nicht zur Last;
Ich hatt just mein gewöhnliches Essen.
Hat sich der Kerl pumpsatt gefressen,
Zum Nachtisch, was ich gespeichert hatt.
Und kaum ist mir der Kerl so satt,
Tut ihn der Teufel zum Nachbar führen,
Über mein Essen zu räsonieren:
„Die Supp’ hätt können gewürzter sein,
Der Braten brauner, firner der Wein.“
Der Tausendsakerment!
Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent.

Johann Wolfgang von Goethe (1774)

"Recensio" bedeutet Musterung. In unserer AUSLESE sind bislang 143 mal Bücher gemustert und vorgestellt worden - begeistert, wohlwollend, seltener kritisch.
Michael Wüstefeld betreibt das professionell, meist im Dresdner Stadtmagazin SAX.
Es ist reizvoll und schärft die eigene Urteilskraft, einige seiner Kritiken kritisch zu mustern und sie mit den gelobten oder ausgemusterten Werkauszügen zu vergleichen.

Eine exemplarische Auslese zwischen B und P:
Jurek Becker „Postkarten“  |  Hans Magnus Enzensberger 3 Bücher  |  Durs Grünbein „Aus der (Traum) Kartei“  |  Sarah Kirsch „Frankfurter Vorlesungen“  |  Wulf Kirsten „erdanziehung“ (Gedichtband)  |  Reiner Kunze „Am Sonnenhang“  |  Hans Pleschinski „Wiesenstein“ (Hauptmann-Roman)

Preisfrage: Was wird hoch gepriesen und wer bekommt sein Fett weg?

Der Dresdner Taldichter Michael Wüstefeld (Jg. 1951), Diplomingenieur, arbeitete bis 1991 in einem Ingenieurbüro, 1989 Mitbegründer der Unabhängigen Schriftsteller Assoziation Dresden, ab 1993 freiberuflicher Autor und Kritiker, seit 1996 Mitglied im Deutschen P.E.N.-Zentrum.

Referent*innen: Michael Wüstefeld, Autor und Kritiker

Wann? Mi, 25. Januar 2023, 19 Uhr

Wer mag, kann bereits ab 18:00 Uhr angenehm zu Abend essen.

Wo? Erfurt, Michaelisstraße, Kaminzimmer des "Goldenen Schwans"

Eintritt frei

Michael Wüstefeld (2006)
© Frank Höhler