"Bilde dich selbst, und dann wirke auf andere durch das, was du bist." WILHELM VON HUMBOLDT
In der Literaturreihe AUSLESE
„Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein."
Ökumenischer Weltrat der Kirchen 1948 in Amsterdam
166. Auslese
Autorenlesung und Gespräch mit Bodo Dringenberg.
Der heroische Widerstand weniger Politiker oder Militärs gegen den Nationalsozialismus gehört zum sorgsam gepflegten Repertoire der bundesrepublikanischen Geschichte. Dass es auch einen unheroischen Widerstand gab, der sich aus einem einfachen humanen Impuls speiste, wird darüber leicht vergessen. Heinrich Börner, 1919 geboren, verbrachte sein Leben als Melker auf verschiedenen Bauernhöfen
Norddeutschlands. Weder war er politisch aktiv noch gar Widerstandskämpfer oder Intellektueller. Er gehörte auch keiner in der Nazizeit verfolgten Gruppierung an – ein sogenannter einfacher Mann, niemand Besonderes. Zu Kriegsbeginn wurde er zur Wehrmacht eingezogen. Noch bevor er an die Front musste, desertierte er. Kurz nach seiner Fahnenflucht wurde er gefasst, vom Militärgericht zum Tode verurteilt und 1940 in Hannover erschossen. Er wurde nur 21 Jahre alt.
Die Romanbiografie »Kein Besonderer« folgt den Stationen des kurzen, gewöhnlichen Lebens von Heinrich Börner und möchte ihn ins öffentliche Gedächtnis bringen. Eine notwendige Ergänzung zu den bekannten Geschichten »großer Helden«.
Der Autor: Bodo Dringenberg, Jahrgang 1947, lebt in Hannover. Er veröffentlicht literarische und sprachgeschichtliche Texte, schreibt für diverse Rundfunkanstalten und konzipiert kulturelle Veranstaltungen.
Pfarrer i.R. und ehemaliger Leiter der EEBT-Stadtakademie "Meister Eckhard" in Erfurt
Referent: Bodo Dringenberg
Moderation: Martin Rambow
Wann? Mittwoch, 25. Juni 2025, 19 Uhr
Wo? Erfurt, Michaelisstraße, "Goldener Schwan", Kaminzimmer
Eintritt frei
Wer mag, kann bereits ab 18 Uhr angenehm zu Abend essen.